Der aid leistet eine Abwägung der Vorteile von Bioprodukten im Vergleich mit Lebensmitteln aus konventionellem Anbau. Im Bezug auf Lagerhaltung, Schadstoffgehalt und Anbauverfahren stehen beide Formen auf dem Prüfstand.
Ein objektiver Qualitaetsvergleich von Nahrungsmitteln aus dem oekologischen und konventionellen Anbau ist schwierig. Aufgrund der Vielzahl von Einflussgroessen auf die Qualitaet der Produkte wie Boden, Sorte oder Witterung sind direkte Vergleiche nur bei gleichzeitigem Anbau am selben Standort zulaessig.
Fuer tierische Produkte verschaerft sich das Problem durch den starken Einfluss der Futtermittel. Beim Vergleich von Oeko- und konventionellem Getreide weisen die Biovarianten wegen ihres niedrigeren Proteingehaltes haeufig unguenstigere Backeigenschaften auf. Dies erklaert sich durch die deutlich hoehere Stickstoffduengung im konventionellen Anbau. Neben der Verbesserung der Proteingehalte wird Stickstoff allgemein zur Steigerung des Pflanzenwachstums und somit zur Erhoehung der Ertraege der angebauten Kulturen eingesetzt.
Im Gemueseanbau fuehrt die hohe Zufuhr von mineralischem Stickstoff dagegen haeufig zu einem unerwuenschten Anstieg der Nitratgehalte wie z.B. in Kartoffeln oder Roten Beete. Konventionell produzierte Kartoffeln weisen zudem geringere Magnesium-, Staerke und Trockenmassegehalte auf.
Ein wichtiges Kaufargument fuer die Konsumenten von Bioprodukten ist das geringe Risiko der Belastung mit Rueckstaenden aus Pflanzenschutzmitteln (PSM). Untersuchungen von konventionellem Gemuese ergaben bei 70 % der Proben keine nachweisbaren Belastungen, waehrend 1,4 % der Proben die zulaessigen Hoechstgrenzen fuer Rueckstaende aus PSM ueberschritten.
Fuer auslaendische Ware lag dieser Wert bei 4,6 %. Jedoch sind auch Bioprodukte nicht vollkommen rueckstandsfrei, da eine allgemeine Verbreitung von Schadstoffen in der Umwelt festzustellen ist.
Ein weiteres Qualitaetsmerkmal landwirtschaftlicher Produkte ist die Lagerstabilitaet. In entsprechenden Versuchen waren die Lagerungsverluste von mineralisch geduengtem Gemuese 54 % hoeher als in den organisch geduengten Varianten.
Fazit:
Insgesamt ist aufgrund der erwaehnten methodischen Probleme in Bezug auf Inhaltsstoffe und Rueckstaende kein eindeutiger Vorteil der Bioware gegeben. Wird jedoch der Produktionsprozess beruecksichtigt, ergeben sich fuer biologisch erzeugte Lebensmittel Vorteile bezueglich wichtiger oekologischer Parameter wie Artenvielfalt, Ressourcenverbrauch oder Klimabelastung. Verbraucher beruecksichtigen jedoch den Produktionsprozess eines Lebensmittels ebenso als Qualitaetsfaktor wie die Eigenschaften des Produkts selbst.
aid, Juergen Beckhoff
Der vollstaendige Artikel zum Qualitaetsvergleich von oekologisch und konventionell erzeugten Lebensmitteln ist in der aid-Fachzeitschrift "Ernaehrung im Fokus, Ausgabe 08/01" nachzulesen.
Ein objektiver Qualitaetsvergleich von Nahrungsmitteln aus dem oekologischen und konventionellen Anbau ist schwierig. Aufgrund der Vielzahl von Einflussgroessen auf die Qualitaet der Produkte wie Boden, Sorte oder Witterung sind direkte Vergleiche nur bei gleichzeitigem Anbau am selben Standort zulaessig.
Fuer tierische Produkte verschaerft sich das Problem durch den starken Einfluss der Futtermittel. Beim Vergleich von Oeko- und konventionellem Getreide weisen die Biovarianten wegen ihres niedrigeren Proteingehaltes haeufig unguenstigere Backeigenschaften auf. Dies erklaert sich durch die deutlich hoehere Stickstoffduengung im konventionellen Anbau. Neben der Verbesserung der Proteingehalte wird Stickstoff allgemein zur Steigerung des Pflanzenwachstums und somit zur Erhoehung der Ertraege der angebauten Kulturen eingesetzt.
Im Gemueseanbau fuehrt die hohe Zufuhr von mineralischem Stickstoff dagegen haeufig zu einem unerwuenschten Anstieg der Nitratgehalte wie z.B. in Kartoffeln oder Roten Beete. Konventionell produzierte Kartoffeln weisen zudem geringere Magnesium-, Staerke und Trockenmassegehalte auf.
Ein wichtiges Kaufargument fuer die Konsumenten von Bioprodukten ist das geringe Risiko der Belastung mit Rueckstaenden aus Pflanzenschutzmitteln (PSM). Untersuchungen von konventionellem Gemuese ergaben bei 70 % der Proben keine nachweisbaren Belastungen, waehrend 1,4 % der Proben die zulaessigen Hoechstgrenzen fuer Rueckstaende aus PSM ueberschritten.
Fuer auslaendische Ware lag dieser Wert bei 4,6 %. Jedoch sind auch Bioprodukte nicht vollkommen rueckstandsfrei, da eine allgemeine Verbreitung von Schadstoffen in der Umwelt festzustellen ist.
Ein weiteres Qualitaetsmerkmal landwirtschaftlicher Produkte ist die Lagerstabilitaet. In entsprechenden Versuchen waren die Lagerungsverluste von mineralisch geduengtem Gemuese 54 % hoeher als in den organisch geduengten Varianten.
Fazit:
Insgesamt ist aufgrund der erwaehnten methodischen Probleme in Bezug auf Inhaltsstoffe und Rueckstaende kein eindeutiger Vorteil der Bioware gegeben. Wird jedoch der Produktionsprozess beruecksichtigt, ergeben sich fuer biologisch erzeugte Lebensmittel Vorteile bezueglich wichtiger oekologischer Parameter wie Artenvielfalt, Ressourcenverbrauch oder Klimabelastung. Verbraucher beruecksichtigen jedoch den Produktionsprozess eines Lebensmittels ebenso als Qualitaetsfaktor wie die Eigenschaften des Produkts selbst.
aid, Juergen Beckhoff
Der vollstaendige Artikel zum Qualitaetsvergleich von oekologisch und konventionell erzeugten Lebensmitteln ist in der aid-Fachzeitschrift "Ernaehrung im Fokus, Ausgabe 08/01" nachzulesen.